Führung im Industriemuseum SiLO12 vom 24. August 2021

Bericht von Simone Tacheron

Am 24. August 2021 fanden sich 13 Frauen zu einer Führung durch das Industriemuseum SiLO12 in Läufelfingen (www.silo12.ch) ein.

Über die Geschichte dieses geschichtsträchtigen Ortes erfuhren wir von Margrit Balscheit, langjährige Gemeindepräsidentin von Läufelfingen und seit Jahren Mitglied des Kultur- und Museumsvereins, in anschaulicher und spannender Art.

Aufgelöst wurde gleich zu Beginn, warum denn das SiLO12 «SiLO12» heisst. Sein Name kommt von den 12 Silozellen, mit welchen das Gebäude bestückt war. Diese Zellen konnten mit unterschiedlichem Material von oben befüllt werden.

Die Geschichte des Silo12 im Steinbruch an der Hauptstrasse, oberhalb der letzten Häuser Läufelfingens, ist eng mit dem Bau der neuen Hauensteinstrasse zwischen Buckten und Trimbach in den Jahren 1827 – 1829 verbunden. 1933 ergänzte ein Silo die bereits bestehende Steinbrechmühle mit den Maschinen- und Arbeitsräumen.

1960 erwarb der Kanton Baselland das Silo. Die Silozellen wurden danach mit Splitt gefüllt, welcher für den Winterdienst auf der Hauensteinstrasse sowie Strassenerneuerungsarbeiten gebraucht wurde. Mit den Jahren wurde der Splitt für diese Arbeiten immer unwichtiger und das Silo versank schliesslich in einen Dornröschenschlaf.

2008 konnte der Kultur- und Museumsverein Läufelfingen das Silogebäude vom Kanton übernehmen. Es zeigte sich bald, dass dies der ideale Ort für das seit langem geplante Museum war. Aufgrund der engen Verbindung der Gemeinde Läufelfingen mit der steinverarbeitenden Industrie, wird in wechselnden Ausstellungen und Veranstaltungen der Werkstoff Stein thematisiert. Das Siloinnere wurde nach 2008 eindrucksvoll restauriert, so dass sich die ehemaligen Silokammern geradezu ideal für Ausstellungen anbieten. Eingebettet in den stillgelegten Steinbruch und mit der noch erhaltenen Seilbahnstation des ehemaligen Gipsibähnlis nach Zeglingen ist der Ort nebst Ausstellungen ideal für Konzerte, Theater, Vereinsanlässe und vieles mehr. Ganz viel Arbeit wird seit Jahren in Fronarbeit geleistet.

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Das Museum ist an den Wochenenden von Ende Mai bis im Oktober, geöffnet, da es nicht beheizt wird. Es finden pro Saison bis drei Kunstausstellungen statt.

Nach all diesen Ausführungen konnten wir das eindrückliche Innere des Silos besichtigen. Durch die mittlere Ebene wurden wir durch Heinke Torpus geführt, welche als eine der beiden Künstlerinnen, die aktuelle Ausstellung verantwortet.

Im Dachstock befindet sich noch eine Förderanlage aus alten Zeiten, welche uns anschaulich und unter ohrenbetäubendem Lärm demonstrierte, wie früher das Material von unten nach oben befördert wurde um dann, je nach Art des Materials, von oben das entsprechende Silo zu füllen.

Nach dieser eindrücklichen Führung kehrte ein grosser Teil der Teilnehmerinnen noch gemeinsam im Dorfkaffi «Brot & So» ein, genoss ein feines Zvieri und liess das Gesehene nochmals Revue passieren. 


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